FINANZAMT ERLANGEN

AUSSENSTELLE WALDMÜNCHEN

Eingangsbereich des Finanzamts Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, mit Servicecenter, Tresen, barrierefreiem Schalterplatz und Windfang mit automatischen Schiebetüren.
Blick durch eine Eichenholz-Glastür im Finanzamt Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, in den Flurbereich mit textilem Bodenbelag, fließendem Übergang zu den Büroräumen und Eicheninnentüren.
Detail der Innenverkleidung in Eiche im Finanzamt Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, mit Fugenkreuz aus Eichenplatten und akustisch wirksamer Profilierung im Brüstungsbereich.
Detail des Treppengeländers im Finanzamt Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, mit Eichehandlauf, Eichenabdeckung des Metallstabgeländers, kontrastierenden Stufenvorderkanten und taktilen Schildern an den Handläufen.
Innenansicht entlang der Außenwand im Finanzamt Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, mit Holzaußenwand, akustisch wirksamen Eicheplatten im Brüstungsbereich, integriertem Brüstungskanal und Eichenfenstern mit außenliegendem Sonnenschutz.
Teeküche im Finanzamt Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, am Übergang zum denkmalgeschützten Altbau mit beidseitiger Verglasung und lichtdurchflutetem Aufenthaltsbereich.
Aufenthaltsbereich mit Teeküche im Finanzamt Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, mit großformatiger Wandtapete eines Naturdenkmals aus der Landschaft bei Waldmünchen.
Fassadendetail des Finanzamts Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, mit zwei Büroachsen im 1. und 2. Obergeschoss, Hybridbauweise aus Stahlbetonskelett und Holzaußenwänden, Holzfassade im Passivhausstandard.
Nordfassade des Finanzamts Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, vollständig in Holzbauweise ausgeführt, mit klar gegliederter Struktur und Passivhausstandard.
Archivraum im Kellergeschoss des Finanzamts Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, ohne Rollregale mit sichtbarer technischer Installation im Deckenbereich.
Archivraum im Kellergeschoss des Finanzamts Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, aus anderem Blickwinkel aufgenommen, ohne Rollregale und mit sichtbarer Installation im Deckenbereich.
Drohnenaufnahme aus der Vogelperspektive des Finanzamts Waldmünchen, Außenstelle des Finanzamts Erlangen, mit Neubau in Holz-Hybridbauweise, verglastem Verbindungsgang und denkmalgeschütztem Altbau; Außenanlagen im Bau, Nachverdichtung in zweiter Reihe erkennbar.

Auf dem Grundstück Bahnhofstraße 10 in Waldmünchen entstand ein Erweiterungsbau für die Außenstelle des Finanzamts Erlangen. Der Neubau ergänzt das denkmalgeschützte Bestandsgebäude von 1820, das mit seinem Walmdach, Eckerker und historischer Fassadengestaltung das Straßenbild prägt. Über eine verglaste Verbindungsbrücke ist der Altbau nun direkt mit dem Neubau verbunden.

Städtebaulich reagiert der Neubau auf das schmale Grundstück und die Lage am Rand der historischen Altstadt. Mit klarer, kubischer Form und zurückhaltender Fassadengestaltung tritt er bewusst hinter den Altbau zurück und nutzt die Tiefe des Grundstücks optimal. An Stelle eines ehemaligen Garagengebäudes entstand ein dreigeschossiger Baukörper mit zusätzlichem Kellergeschoss, der sowohl die funktionalen Anforderungen als auch den denkmalpflegerischen Rahmen berücksichtigt.

Die Bauweise folgt einem hybriden Konzept: Stahlbetondecken und -stützen übernehmen Tragfähigkeit und Speichermasse, während hochgedämmte Außenwände in Holzbauweise für Wärmeschutz und ein angenehmes Raumklima sorgen. Vorgestellte Vordächer dienen als konstruktiver Holzschutz und gliedern die Fassade. Die Vorfertigung der Holzelemente ermöglichte eine präzise und zügige Realisierung.

Der Neubau erfüllt den Passivhaus-Standard. Eine hochgedämmte Gebäudehülle, Holz-Aluminium-Fenster, Sonnenschutzsysteme und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung minimieren den Energiebedarf. Die Grundlast wird über Fernwärme gedeckt, ergänzt durch Erdsonden zur Kühlung und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Das Raumprogramm umfasst ein Servicezentrum mit Wartebereich und Empfang, moderne Büroräume, Besprechungsräume sowie Archiv- und Registraturflächen. Mit der Verlagerung des Servicezentrums in den Neubau konnte der Altbau sinnvoll umstrukturiert werden. Im Außenbereich entstanden neue Stellplätze, die Erschließung wurde verbessert und barrierefreie Zugänge geschaffen.

So entstand ein Projekt, das den sensiblen Umgang mit denkmalgeschützter Substanz mit nachhaltiger Bauweise verbindet – ein Beispiel für zukunftsorientierte Verwaltungsarchitektur, das sowohl die historische Stadtstruktur respektiert als auch neue Maßstäbe in Energieeffizienz setzt.

Das Projekt wurde von der Bayerischen Architektenkammer zu den Architektouren 2021 ausgewählt und als herausragendes Beispiel zeitgenössischer Architektur in Bayern ausgezeichnet.

AUFTRAGGEBER
Staatl. Bauamt Regensburg

MITARBEIT
Peter Hickl / Projektleitung
Elisabeth Nürnberger / Bauleitung
Matthias Mühlbauer

PROJEKTPARTNER
Ingenieurbüro für Baustatik Walter Dietrich, Wiesenfelden
Dickert Beratende Ingenieure GmbH, Sinzing
Planungsteam Schmid GmbH, Blaibach
Ingenieurbüro Leiser, Würzburg

FOTOS
Jürgen Krall Photographie